Unsere Katzen
Katzen sind überall – und es werden leider immer mehr. Geschätzte zwei Millionen Streunerkatzen leben alleine in Deutschland! Das ist für viele jedoch leider kein artgerechtes Leben, da die meisten oft hungrig und krank auf unseren Straßen dahin vegetieren. Viele der Katzen auf dem Gnadenhof haben dieses Schicksal geteilt, oder konnten frühzeitig davor bewahrt werden. Alle Katzen auf dem Hof sind selbstverständlich kastriert und wir setzen uns auch außerhalb der Hofarbeit für eine Kastration von Streunerkatzen ein, indem wir sie einfangen, kastrieren lassen und wieder in ihrer gewohnten Umgebung frei lassen.
Da wir aus Sicherheitsgründen unseren Katzen keinen Freigang gewähren, haben wir, mit viel Aufwand und Kosten verbunden, einen großen, gesicherten Katzenauslauf gebaut. Der Auslauf ist durch eine Luke mit dem Wohnhaus verbunden, die Katzen entscheiden Tag und Nacht selbst, wo sie leben wollen. Das kommt vor allem den Katzen zu Gute, die sehr scheu sind, oder reine Wohnungshaltung nicht gewohnt sind. Durch Versteck-, Kletter und Spielmöglichkeiten versuchen wir allen Katzen das Leben so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.
Bonny
Bonny wurde 2016 auf der Straße geboren und lebte dann bei einer Familie mit 10 Kindern. Deren Familienhelferin vom Jugendamt bat uns, Bonny aufzunehmen, da sie unsauber geworden sei. Einfach auf die Straße setzen wolle man sie nicht, da ihr ein Pfötchen eines Hinterbeins fehlt. Wir haben Bonny aufgenommen und müssen seitdem mit ihrer Unsauberkeit leben. Doch wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sie nicht doch wieder das Katzenklo benutzt und wir wieder weniger im Katzenhaus putzen müssen. Bonny kommt mit ihrer leichten Behinderung gut zurecht, rennt, spielt, rauft und macht alles, was jungen Katzen Spaß macht.
Aufnahmegrund: Übernahme aus privatem Haushalt
Charlie
Unser Charlie ist Gast auf Zeit bei uns. Seine Besitzerin muss vom Arbeitgeber aus ein Abendstudium absolvieren, das lässt ihr zu wenig Zeit für ihren geliebten Charlie. Für die Zeit des Abendstudiums residiert Charlie bei uns und fühlt sich sehr wohl. Sein Frauchen bezahlt seinen Aufenthalt und besucht ihn regelmäßig.
Aufnahmegrund: Gastkater
Feli
Glückskatzen müssen nicht immer dreifarbig sein. Feli wurde von unserem Freund Nicki nachts auf einer Dorfstraße liegend gefunden. Sie war dehydriert und verwirrt, auf ihrem linken Auge konnte sie nichts sehen. Nicki fuhr sie sofort in die Tierklinik. Dort wurde sie aufgepäppelt und ihr Auge operiert. Die Verwachsungen der Augenlider rührten von ihrem starken Katzenschnupfen her, besser konnten die Lider leider nicht gerichtet werden. Doch sehen kann sie, das ist die Hauptsache. Feli ist putzmunter und rotzfrech, wir müssen oft über sie lachen!
Aufnahmegrund: Fundtier
Felix
Ex-Streuner Felix lebt seit Sommer 2012 auf dem Gnadenhof. Als Baby (vermutlich 2009 geboren) hat er wohl einen starken Infekt überstehen müssen. Davon zurück geblieben ist ein rasselnder Atem und ein Augendefekt . Glücklicherweise waren wir mithilfe von Spenden in der Lage, sein Auge operieren zu lassen. Den Routineeingriff hat Felix problemlos überstanden und kann nun auch wieder auf beiden Augen scharf sehen. Seine täglichen Schmuse-Attacken lassen vermuten, dass es ihm bei uns sehr gut gefällt.
Aufnahmegrund: Fundtier
Finn
Finn, ein Norwegischer-Waldkatzen-Mix, ist wie sein bester Kumpel Felix ein ehemaliger Straßenkater. Er kam Ende 2011 als extrem scheuer Kater zu uns. Nach der Kastration allerdings ist Finn ins andere Extreme umgeschlagen. Seitdem ist er sehr anhänglich und verschmust. In den kalten Monaten legt Finn dann deutlich an Körperbehaarung zu. Hier in der Sommerausstattung zu sehen.
Aufnahmegrund: Fundtier
Herr Mohr
Nellie und Herr Mohr lebten 7 Jahre lang, seit sie Babys waren, bei einer geistig behinderten Frau. Deren Betreuerin hatte uns schließlich gebeten, die beiden Katzen aufzunehmen. Bevor die beiden zu uns kamen, kannten sie, außer ihrem Frauchen, keine Menschen oder Artgenossen. Ihr Verhalten war in den ersten 6 Monaten völlig katzenuntypisch. Sie waren verstört, extrem gestresst und erstarren vor Angst sobald ein Mensch das Katzenhaus oder Katzenauslauf betrat. Insgesamt brauchten Nellie und Herr Mohr über ein Jahr, um die völlig verkorkste Prägephase und ein nicht artgerechtes Leben in einer winzigen Wohnung zu verdauen. Mittlerweile haben sie katzentypische Verhaltensweisen angenommen. Manchmal muss man jahrelang mit Tieren arbeiten, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Es lohnt sich.
Aufnahmegrund: Übernahme aus privatem Haushalt
Kaspar
Unseren Kater Kaspar haben wir nach Kaspar Hauser benannt. Keiner weiß woher er kam und was ihm alles passiert ist. Fest steht, er wurde angefahren auf der Straße gefunden und in die Tierklinik gebracht. Dort wurde er operiert und wieder gesund. Doch keiner wollte ihn abholen. Deshalb ist er bei uns gelandet. Kaspar ist scheu, er hat in seinem früheren Leben nicht viel mit Menschen zu tun gehabt. Doch wird er Monat für Monat zutraulicher. Wir haben Geduld.
Aufnahmegrund: Fundtier
Norma-Jean
Norma-Jean stammt vom Tierheim Lohr und konnte dort nicht vermittelt werden, da sie extrem aggressiv war. Die Pfleger dort konnten kaum ihren Raum betreten, so angriffslustig war die Dame. Bei uns im Katzenhaus mit dem Freigang in den Auslauf ist Norma-Jean viel ruhiger geworden, sie lässt sich sogar streicheln – allerdings immer nur kurz und nach ihren Spielregeln. Im Tierheim Lohr hieß sie Norma. Unsere Theorie ist, dass ihre Aggressivität dort mit ihrem Namen zu tun hatte. Wer möchte schon gerne wie ein Lebensmittel-Discounter heißen? Als Norma-Jean wirkt sie viel zufriedener.
Simba
Nala und ihr Bruder Simba wurden 2018 geboren und leben seit 2019 bei uns. Die beiden stammen von der Katzenhilfe Würzburg und wurden, anders als alle anderen ihrer Wurfgeschwister, nicht zahm und konnten deshalb nicht vermittelt werden. Deshalb nahmen wir sie auf. Doch wider Erwarten wurden sie hier schnell handzahm und verschmust. Sie sind die Jüngsten hier im Katzenhaus, entsprechend aktiv und verspielt sind sie, hecken ständig Streiche aus. Simba z. B. trägt ständig Regenwürmer und kleine Zweige aus dem Auslauf ins Katzenhaus. Simba und Nala haben drei Hobbys: spielen, fressen, schlafen. Den anderen Katzen im Katzenhaus ist ihr drittes Hobby am liebsten …
Tahina
Tahina wurde ca. 2014 geboren und war, als sie hier 2019 ankam, sehr aggressiv und unsozial. Nach ein paar Wochen war sie wie umgewandelt, verschmust, kommunikativ, liebenswürdig. Sie ist eine ausgesprochen schöne, dreifarbige Katze mit Piepsstimme. Sie lebte früher bei einer alten Dame, einer Künstlerin. Als diese starb, wurde Tahina vom dortigen Tierschutzverein in dem Haus eingefangen und ins Tierheim gebracht. Ihr Frauchen hatte aber glücklicherweise testamentarisch verfügt, dass für Tahina gut gesorgt werden müsse, deshalb brachte sie der Erbe aus dem Tierheim zu uns. Wir tun alles, um Tahina ein schönes Katzenleben zu bieten – so, wie es sich ihr verstorbenes Frauchen für sie gewünscht hatte.
Tini
Die beiden Geschwister Pipi und Tini wurden 2005 geboren und leben seit 2019 bei uns. Ihr Frauchen musste schwer erkrankt ins Pflegeheim ziehen, ihr sehnlichster Wunsch war, ihre geliebten Katzen gut bei uns aufgehoben zu wissen. Ihre Verwandten erfüllten ihr den Wunsch und kümmerten sich liebevoll um den Umzug der beiden Katzen. Für sie ist es selbstverständlich, alle künftig anfallenden Futter- und Tierarztkosten weiterhin zu tragen, alle Familienmitglieder legen zusammen und übernehmen weiterhin Verantwortung. Das ist außergewöhnlich, meist werden die Haustiere in solchen Situationen einfach abgeschoben. Pipi und Tini sind hübsche Schildpattkatzen, verschmust und menschenbezogen. Pipi ist die extrovertiertere von den beiden und hat das wunderschöne Käuzchengesicht.
Vendetta
Vendetta wurde 2004 geboren, ihr Herrchen ist 2019 verstorben. Aufgrund ihres Alters wollten die Angehörigen sie nicht ins Tierheim geben, alte Katzen haben dort wenig Vermittlungschancen. Zudem hatte Vendetta schon mehrere Besitzer und ist keine ausgesprochene Menschenfreundin und schon gar kein Fan von Artgenossen. Entsprechend lange dauert ihre Eingewöhnungszeit, wir lassen sie in Ruhe ankommen. Vendetta hat schon viele radikale Veränderungen in ihrem langen Leben durchstehen müssen, sie wird auch das schaffen. Wir hoffen, sie wird bei uns einen glücklichen Lebensabend verbringen.